Eine Bear Trap, auf Deutsch Bärenfalle, beschreibt eine Marktsituation, in der ein kurzfristiger Kursrückgang den Anschein eines beginnenden Abwärtstrends erweckt. Trader interpretieren dies als Signal für fallende Preise und eröffnen Short-Positionen – also Wetten auf sinkende Kurse.
Kurz darauf kehrt der Markt jedoch nach oben um, wodurch viele dieser Positionen liquidiert werden. Die vermeintliche Trendwende entpuppt sich somit als Falle, die Verluste für Short-Trader und Gewinne für konträre Marktteilnehmer erzeugt.
Wie entsteht eine Bear Trap?
Bear Traps entstehen häufig in Phasen erhöhter Volatilität oder in Märkten mit geringer Liquidität. Wenn viele Marktteilnehmer ähnliche Chartmuster beobachten, etwa das Durchbrechen einer Unterstützungslinie, kann dies zu massenhaften Short-Einstiegen führen. Grosse Akteure (Whales) oder algorithmische Trader nutzen diese Marktpsychologie gezielt aus, indem sie durch Verkaufsdruck ein scheinbares Breakdown-Signal erzeugen.
Sobald genügend Shorts eröffnet wurden, wird der Markt aggressiv nach oben gekauft – die Short-Positionen werden liquidiert, und der Kurs steigt rasant. Eine schnelle Umkehr mit hohem Kaufvolumen nach einem Ausbruch nach unten ist oft ein Hinweis auf eine Bear Trap. Auch der Vergleich verschiedener Zeitrahmen kann helfen, Fehlsignale zu vermeiden.
Bedeutung im Kryptomarkt
Im volatilen Kryptohandel kommen Bear Traps regelmässig vor, besonders bei Bitcoin und Ethereum, wo Liquidationen einen starken Einfluss auf die Preisbewegung haben. Das Phänomen ist das Gegenstück zur Bull Trap, die Long-Trader täuscht. Beide zeigen, wie wichtig es ist, Marktpsychologie und Liquiditätsstrukturen zu verstehen, bevor man auf kurzfristige Signale reagiert.









