Ein Dead Cat Bounce bezeichnet eine kurze, trügerische Kurserholung innerhalb eines starken Abwärtstrends. Der Markt wirkt für einen Moment stabilisiert, bevor die Preise erneut deutlich fallen. Für Anleger kann diese Scheinrallye zu Fehlentscheidungen führen und Verluste verstärken.
Der Dead Cat Bounce tritt meist nach starkem Verkaufsdruck auf, wenn der Markt kurzfristig überverkauft ist und technische Gegenbewegungen einsetzt. Diese Erholung hält jedoch meist nur kurz und entpuppt sich nicht als Trendwende, sondern als Zwischenstation auf dem Weg zu tieferen Kursniveaus.
Wie ein Dead Cat Bounce entsteht
Typischerweise kommt es nach einem heftigen Preissturz zu einer reflexartigen Gegenreaktion: Short-Positionen werden geschlossen, Schnäppchenjäger steigen ein und automatisierte Handelssysteme greifen technische Unterstützungszonen auf. Dadurch steigen Kurse kurzfristig an und erzeugen den Eindruck, ein neuer Aufwärtstrend könne beginnen. Doch da fundamentale oder makroökonomische Faktoren weiterhin negativ bleiben, bricht die Erholung rasch ab und der Abwärtstrend setzt sich fort.
Der Name stammt aus der Börsensprache und spielt darauf an, dass „selbst eine tote Katze noch einmal nach oben springt, wenn sie tief genug fällt“ – ein sinnbildlicher Hinweis darauf, dass selbst starke Kursverluste eine kleine, aber trügerische Erholung erzeugen können.
Bedeutung für Anleger und Märkte
Dead Cat Bounces sind besonders in Krisenphasen oder Bärenmärkten häufig. Wer sie fälschlicherweise als Bodenbildung interpretiert, steigt zu früh wieder ein und läuft Gefahr, in die nächste Abwärtswelle zu geraten. In traditionellen Finanzmärkten waren solche Bewegungen beispielsweise während der Dotcom-Krise 2000, der Finanzkrise 2008 oder im Crash von März 2020 zu beobachten. Auch im Kryptomarkt treten sie regelmässig auf, etwa nach grösseren Liquidationsphasen oder nach regulatorischen Schockereignissen.
Für Anleger ist entscheidend, eine kurzlebige technische Erholung von einer echten Trendwende zu unterscheiden. Bestätigungen durch Volumen, Makrodaten oder strukturelle Marktveränderungen sind zentrale Faktoren, bevor ein Boden als nachhaltig gilt.













