Die US Securities and Exchange Commission (SEC) ist die Wertpapieraufsicht der Vereinigten Staaten. Sie überwacht die Kapitalmärkte, schützt Anleger und stellt sicher, dass Unternehmen und Finanzinstitutionen gesetzeskonform handeln.
Die SEC reguliert die Emission von Wertpapieren, kontrolliert Handelsplätze und verfolgt Marktmanipulationen. Sie setzt bestehende Gesetze wie den Securities Act von 1933 und den Securities Exchange Act von 1934 durch und ist befugt, Strafen zu verhängen oder Prozesse einzuleiten. Ihre Entscheidungen haben direkten Einfluss auf Börsen, Banken, Startups – und seit einigen Jahren auch auf den Krypto-Markt.
Struktur und Aufgaben
Die SEC wird von fünf Kommissaren geführt, die vom US-Präsidenten ernannt und vom Senat bestätigt werden. Der Vorsitzende bestimmt die regulatorische Ausrichtung. Unter der Kommission operieren mehrere Divisionen, darunter:
- Division of Corporation Finance – prüft Börsenzulassungen, Unternehmensberichte und Prospekte.
- Division of Trading and Markets – beaufsichtigt Börsen, Broker-Dealer und Clearingstellen.
- Division of Enforcement – verfolgt Verstösse wie Betrug, Insiderhandel, Marktmanipulation oder irreführende Offenlegungen.
Die SEC verlangt von börsennotierten Unternehmen regelmässige Finanzberichte (10-K, 10-Q, 8-K), die Transparenz für Anleger garantieren sollen.
Rolle im Krypto-Sektor
Mit dem Wachstum digitaler Assets hat die SEC ihre Aufsicht auf Token-Emissionen und Krypto-Firmen ausgeweitet. Dabei stützt sie sich auf den Howey-Test, der bestimmt, ob ein Asset ein „Investment Contract“ und damit ein Wertpapier ist. Kryptowährungen, die Kapital einwerben, Renditeversprechen machen oder zentral kontrolliert werden, werden häufig als Wertpapiere eingestuft. Die Behörde ging unter anderem gegen Anbieter unregistrierter Token-Verkäufe, Börsen ohne Lizenz oder Staking-Dienste vor, die als Wertpapierprodukte interpretiert wurden. Genehmigungen wie Spot-Bitcoin- oder Spot-Ethereum-ETFs zeigen zugleich, dass der Sektor unter klaren Regeln in regulierten Produkten zugelassen werden kann.
Die SEC kann Unternehmen verpflichten, Rückerstattungen zu leisten, Lizenzauflagen zu erfüllen oder den Betrieb einzustellen. In schweren Fällen folgt ein Zivil- oder Strafverfahren. Grosse Enforcement-Fälle führen oft zu Marktumwälzungen: Projekte verlieren Liquidität, Plattformen müssen Geschäftsmodelle anpassen oder regulatorische Lizenzen beantragen. Für Investoren wirkt die SEC als Schutzinstanz: Sie zwingt Marktteilnehmer zu Offenlegung, Anti-Betrugsmassnahmen und Trennung von Kundengeldern. Für Unternehmen dagegen bedeutet sie klare Compliance-Anforderungen, die kostspielig, aber notwendig für Marktzugang sind.













