Ein Orderbuch-DEX ist eine dezentrale Handelsplattform, die Kauf- und Verkaufsaufträge in einem Orderbuch verwaltet – ähnlich wie klassische Börsen. Im Gegensatz zu AMM-basierten DEXs setzen Orderbuch-DEXs auf Limit- und Market-Orders, um Preise zu bilden und Handelspaaren Tiefe zu verleihen.
Orderbuch-DEXs vereinen die Dezentralität des On-Chain-Handels mit der Struktur und Flexibilität traditioneller Märkte. Nutzer platzieren Gebote oder Angebote, die im Orderbuch gelistet und nach Preis und Menge gematcht werden. Bekannt sind Plattformen wie dYdX, Injective oder Loopring, die dieses Modell im Web3 etabliert haben.
Wie ein Orderbuch-DEX funktioniert
Das Kernprinzip eines Orderbuch-DEXs basiert darauf, dass Handelsaufträge öffentlich einsehbar sind und nach Priorität ausgeführt werden. Nutzer wählen zwischen Market-Orders, die sofort zum besten verfügbaren Preis ausgeführt werden, oder Limit-Orders, die zu einem festgelegten Preis im Orderbuch verbleiben, bis ein passendes Gegenangebot vorliegt.
Im Gegensatz zu zentralen Börsen läuft die Verwahrung der Assets nicht über einen Betreiber: Nutzer behalten die Kontrolle über ihre Gelder, da diese in Wallets oder Smart Contracts gesichert sind. Je nach Architektur findet das Order-Matching vollständig On-Chain, Off-Chain oder in hybrider Form statt. Viele moderne Orderbuch-DEXs verlagern das Order-Matching Off-Chain, um hohe Transaktionsgebühren und Latenzzeiten zu vermeiden, während die Abwicklung und Verwahrung On-Chain gesichert bleibt.
Rolle im Web3-Ökosystem und Besonderheiten
Orderbuch-DEXs bringen professionelle Handelsmechaniken ins Web3, was sie besonders für erfahrene Trader attraktiv macht. Sie bieten mehr Kontrolle über Ausführungspreise, geringere Slippage und ermöglichen komplexe Strategien wie Spot- und Derivate-Handel. So hat sich beispielsweise dYdX zur führenden Plattform für Perpetual-Trading mit Orderbuch-Format entwickelt.
Gleichzeitig stehen Orderbuch-DEXs vor Herausforderungen, da sie höhere Liquiditätsanforderungen als AMM-DEXs haben und ein aktives Market-Maker-Ökosystem benötigen. Projekte wie Injective oder GMX-v2 arbeiten an Lösungen, die tiefere Liquidität und effizientere Ausführung durch Cross-Chain-Infrastruktur und modulare Matching-Engines ermöglichen.













